Wenn Sie auf die Begriffe Typ 4, Typ 5 oder T4, T5, T6 gestoßen sind, was Lotpaste und sich gefragt haben, was das bedeutet, sind Sie hier genau richtig.
Erstens ist zu beachten, dass zwar Lotpaste wie ein einheitlicher grauer Klecks aussieht, ist in Wirklichkeit eine sorgfältig hergestellte Mischung aus Metallpulver und einem klebrigen Medium namens Flussmittel. Das Pulver verleiht der Lötpaste ihre Struktur und Funktionalität, während das Flussmittel dafür sorgt, dass sie fließt und beim Aufschmelzen an den Bauteilen haftet.
Wenn jemand von "Typ 4-Lotpaste" oder "T4-Paste" spricht, bezieht er sich auf die Größe der pulverförmigen Metallpartikel in der Paste.

In diesem Artikel beschreiben wir, was die verschiedenen Pulvergrößen sind und warum es diese verschiedenen Pulvergrößen überhaupt gibt.
Ein Überblick über die relativen Größen
Bei mikroskopischer Vergrößerung nimmt das Pulver die Form winziger Kugeln an. Für jede Pulvergröße oder -art gibt es eine minimale und maximale Kugelgröße, die sie definiert. Diese Kugelgrößen werden in Mikrometern gemessen, wobei 1 Mikrometer (µm) = 0,000001 Meter ist. Die folgende Tabelle zeigt die minimale und maximale Kugelgröße für jeden Pulvertyp und gibt einen Eindruck von der relativen Größe dieser Kugeln.
Lötpaste oder -pulver wird auf einer Skala klassifiziert, die von Typ 1 (am größten) bis Typ 10 (am kleinsten) reicht. Dies mag zunächst widersinnig erscheinen, da 10 eine größere Zahl als 1 ist, aber wenn wir bei 10 anfangen und immer kleinere Partikel herstellen wollen, können wir nicht weitergehen, nachdem wir bei 1 angekommen sind. Im Gegensatz dazu können wir in der Zukunft immer weiter nach oben gehen - Typ 11, Typ 12 usw. - obwohl es diese Typen noch gar nicht gibt.
Zum Vergleich: Typ-1-Pulver mit einer Größe von 75-150 µm entspricht etwa dem Durchmesser eines menschlichen Haares. Typ 10-Pulver mit einer Größe von 1-3 µm entspricht in etwa der Größe eines Bakteriums oder einer Zellorganelle.

Warum ist die Größe des Pulvers wichtig?
Die Größe der Pulverpartikel wirkt sich darauf aus, wie sich die Lotpaste in der Praxis verhält. Kleinere Partikel ermöglichen es der Lotpaste, durch feinere Schablonenöffnungen zu fließen, was angesichts der immer kleiner werdenden Komponenten und Leiterplatten unerlässlich ist. Feinere Partikel haben jedoch auch Nachteile, wie z. B. eine höhere Oxidationsanfälligkeit und die Notwendigkeit strengerer Prozesskontrollen.

Die Bedürfnisse der Elektronikindustrie ändern sich ständig, und damit auch die Normen. Vor nicht allzu langer Zeit war Lötpaste des Typs 3 (Partikelgröße: 25-45 µm) die Norm. Sie eignete sich gut für größere Bauteile wie 0805er und 0603er.
Als die Bauteile immer kleiner und enger wurden, wurde Typ 4 (20-38 µm) zum Standard, der feinere Raster wie 0201 und 0,5 mm BGAs unterstützt. Heute dominiert der Typ 4 die meisten SMT-Bestückungslinien.
Aber die Miniaturisierung geht weiter. Jetzt gibt es eine Verschiebung in Richtung Typ 5 (15-25 µm) und sogar feinere Pulver wie Typ 6 (5-15 µm) für Spitzentechnologien wie Mikro-LEDs, Gehäuse im Chipmaßstab und fortschrittliche System-in-Package-Designs (SiP).
Wie man die richtige Pulvergröße wählt
Hier ist eine Faustregel: Nehmen Sie die größte Pulvergröße, die Ihre Anwendung zulässt. Kleinere Pulver bieten zwar Präzision, haben aber den Nachteil, dass sie teurer sind und strengere Prozessanforderungen stellen.
Berücksichtigen Sie bei Ihrer Entscheidung Folgendes:
- Die 5-Ball-Regel: Die kleinste Schablonenöffnung sollte mindestens fünfmal so groß sein wie der Durchmesser des größten Pulverpartikels. Typ 4 kann zum Beispiel Öffnungen bis zu ~190 µm verarbeiten, während Typ 5 ~125 µm bewältigen kann.
- Ihre Komponenten: Wenn Sie mit 0201 oder 0,5 mm BGAs arbeiten, ist Typ 4 normalerweise ausreichend. Für 01005er oder ultrafeine Pitch-Komponenten kann Typ 5 oder feiner erforderlich sein.
- Ihre Ausrüstung: Druck- und Reflow-Prozesse müssen für feinere Pulver möglicherweise angepasst werden, z. B. durch Verringerung des Rakeldrucks oder Optimierung der Reflow-Atmosphäre.
Für detailliertere Informationen können Sie auch unser technisches Dokument lesen Lötpastenpulver: Wann sollte man abnehmen?.
Abschließende Überlegungen
Da die Elektronik immer kleiner wird, wird die Größe des Lötpastenpulvers wichtiger denn je. Wenn Sie wissen, welche Größe Sie benötigen - und warum - können Sie Produktionsprobleme vermeiden und zuverlässige Montageergebnisse gewährleisten.
Bei AIM Solder stellen wir seit Jahrzehnten Lötpulver her und perfektionieren sie. Wir bieten ein umfassendes Sortiment von Typ 3 bis Typ 7 und darüber hinaus. Ganz gleich, ob Sie beim Industriestandard Typ 4 bleiben oder zu feineren Pulvern übergehen wollen, wir helfen Ihnen, die richtige Wahl für Ihre Fertigungsanforderungen zu treffen.
Die Größe des Lötpastenpulvers zu kennen, mag wie ein kleines Detail erscheinen, aber in der Welt der Elektronik machen diese Details den Unterschied aus. Haben Sie weitere Fragen? Schreiben Sie uns eine Nachricht - Wir sind hier, um Ihnen zu helfen, intelligenter zu löten, nicht härter!